Im vergangenen Jahrhundert wurde in der Betriebswirtschaftslehre, aber auch von Praktikern immer wieder diskutiert, welcher der bekannteren Führungsstile der richtige für bestimmte Mitarbeiter, Situationen oder gar ganze Unternehmen sei. Heute sieht man diese Frage kaum noch als relevant an. Als Ausgangspunkt sind zunächst die wichtigsten Erkenntnisse zum Thema Führungsstile zusammengefasst. Weiter unten erfahren Sie, was stattdessen wirklich zählt.
Die fünf wichtigsten Erkenntnisse zum Thema Führungsstile
- Am bekanntesten sind die Führungsstile nach Kurt Lewin. Danach werden autoritäre, demokratische und Laisser-faire-Führung unterschieden. Heute wird (zumindest theoretisch) meist der demokratische Führungsstil bevorzugt. Ebenfalls bekannt sind die Führungsstile nach Blake/Mouton (Verhaltensgitter) und die Führungsstile nach Max Weber.
- Den allein »richtigen« Führungsstil konnte man nicht identifizieren. Er sollte an die jeweilige Situation und den einzelnen Mitarbeiter angepasst werden.
- Ein Vorgesetzter, der mehrere Führungsstile beherrscht und somit variieren kann, ist im Vorteil. Allerdings fällt genau das vielen Managern schwer.
- Führungsstile eignen sich mitunter, um ein Verhalten in der Vergangenheit zu beschreiben (»Ich nehme Sie als autoritär wahr«), geben aber kaum differenzierte Hinweise, wie man sich in konkreten Situationen in der Zukunft verhalten soll (»Führen Sie doch mal etwas stärker autoritär«).
- Unter Vorgesetzten, die sehr gute Ergebnisse erzielen und von ihren Mitarbeitern sehr positiv bewertet werden, finden sich solche mit autoritärem, demokratischem und Laisser-faire-Stil. Bei allen drei Führungsstilen gibt es aber ebenso Führungskräfte mit schlechten Ergebnissen und sehr unzufriedenen Mitarbeitern.
Wesentlich wichtiger als der Führungsstil sind Leistungsorientierung und Menschlichkeit
Tatsächlich ist der Führungsstil weniger entscheidend, als man lange Zeit angenommen hat. Er sagt meist weder etwas über die Ergebnisse noch über die Zufriedenheit der Mitarbeiter aus. Stellen wir uns also die Frage, was mehr Aussagekraft hat als der Führungsstil. Als Führungskraft haben Sie vor allem die Aufgabe, zusammen mit Ihren Mitarbeitern Leistung zu erzielen und vorgegebene Ziele zu erreichen. Ob das gelingt, hängt aber nur begrenzt vom Führungsstil ab. Wichtiger sind einige wenige Prinzipien, die zum größten Teil von der amerikanischen Managementikone Peter Drucker entwickelt wurden. Wer sie konsequent anwendet, kann man damit Ergebnisse erreichen, die andere in Erstaunen versetzen:
Die 5 Prinzipien, mit denen Sie außergewöhnliche Leistung erzielen
Mit den genannten fünf Prinzipien kann es Ihnen gelingen, als Führungskraft herausragende Leistungen zu erzielen. Ein weiterer Aspekt, der zur Leistungsorientierung hinzukommen sollte, ist die Menschlichkeit, die ein Vorgesetzter bei seiner Arbeit zeigt. Sicher kennen Sie Vorgesetzte, die zwar Leistung erzielen, dabei aber eine erstaunliche Kälte ausstrahlen, weil sie sich für die Menschen, mit denen sie arbeiten, nicht wirklich interessieren. Diese sind nur Mittel zum Zweck der eigenen Karriereoptimierung. Auch für Menschlichkeit lassen sich fünf Prinzipien formulieren, an denen sich jeder Leader orientieren und mit denen er sich ein Leben lang weiterentwickeln kann:
Die 4 Prinzipien für mehr Menschlichkeit in der Führung
Wenn Sie Leistungsorientierung mit Menschlichkeit verbinden, haben Sie die Chance, ein echter Leader zu werden. Wer sich in diesen Prinzipien übt, legt nicht nur den Grundstein für außergewöhnliche Erfolge, sondern auch für ein sinnerfülltes Arbeiten und Leben.
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