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Nov. 03
Buchkritik The effective executive Peter F. Drucker

Buchempfehlung: The Effective Executive

  • Alexander Groth
  • Buchempfehlungen

Kurzkritik

Dieses Buch von Peter F. Drucker gilt als einer der Klassiker der Managementliteratur. Es wurde vor knapp 50 Jahren erstmals veröffentlicht, ist aber inhaltlich so relevant wie eh und je. Drucker stellt die wesentlichen Fragen, mit denen sich eine Führungskraft in Bezug auf die eigene Arbeitsweise beschäftigen sollte.

Das Buch hält, was der Titel verspricht: Wer die Empfehlungen umsetzt, erzielt zweifelsohne deutlich mehr Effektivität. Peter F. Drucker reduziert seine Inhalte auf klare, einfach formulierte Vorgehensweisen, die ein Laie im ersten Moment als simpel ansehen könnte. Tatsächlich treffen Druckers Aussagen jedoch meist den Kern der Sache, wie man Wirkung erzielt.

Die Empfehlungen mögen einfach klingen, die konsequente Umsetzung in die Praxis ist es aber nicht. Drucker schreibt verdichtet und skizziert Beispiele knapp. Das Lesen erfordert daher etwas Konzentration und Notizen.

Titel: The Effective Executive: Effektivität und Handlungsfähigkeit in der Führungsrolle gewinnen
Autor: Peter F. Drucker
Seiten: 164
Verlag: Vahlen
Deutsche Ausgabe bestellenEnglische Ausgabe bestellen

Ausführliche Kritik

Peter F. Drucker gilt als Pionier des modernen Managements. Er wurde 1909 in Wien geboren, studierte in Hamburg sowie Frankfurt und emigrierte 1933 erst nach England und im Anschluss in die USA. Dort wurde er Professor und schließlich der bedeutendste und wahrscheinlich am häufigsten zitierte Managementvordenker des 20. Jahrhunderts. Auf ihn geht zum Beispiel das Management by Objectives (MbO, Führen mit Zielen) zurück, er prägte Begriffe wie Kernkompetenz und Wissensarbeiter.

Das Buch »The Effective Executive« veröffentlichte Drucker 1967, als es noch keine Literatur über Zeit- und Selbstmanagement gab. Er stellt darin die Frage, »wie man sich selbst führen kann, um wirksam und zielgerichtet zu arbeiten« (Vorwort). Diese Frage beantwortet er tatsächlich mit diesem Buch. Insofern hat er wohl auch das Wissensgebiet des Selbst- und Zeitmanagements mit ins Leben gerufen. Bedenkt man das Alter des Buches, verwundert es, dass die Inhalte auch heute noch hochaktuell sind. Ich musste mir beim Lesen immer mal wieder bewusst machen, dass Drucker diese Prinzipien schon vor knapp 50 Jahren als Erster überhaupt formuliert hat. Umso mehr steigt der Respekt vor der Leistung des Altmeisters.

Peter F. Drucker stellt fünf Praktiken vor, die eine Führungskraft sich aneignen sollte, um effektiv zu werden:

  1. Wissen, wie man die eigene Zeit verwendet
  2. Einen nach außen gerichteten Beitrag leisten
  3. Stärken produktiv nutzen
  4. Konzentration auf Weniges
  5. Wirksame Entscheidungen treffen

Zu diesen fünf Punkten bietet er zeitlose Erkenntnisse an. Manches davon mag einfach erscheinen, trifft aber in der Tat den Kern der Sache. Im Kapitel über den richtigen Umgang mit Zeit empfiehlt er zum Beispiel drei Schritte:

  1. Erfassen Sie Ihre Aktivitäten zweimal im Jahr durch ein genaues Zeitprotokoll über drei bis vier Wochen.
  2. Unterteilen Sie danach, welche Tätigkeiten Sie in Zukunft ganz sein lassen werden, was andere dauerhaft übernehmen sollen und welche Zeitdiebe eliminiert werden müssen.
  3. Fassen Sie Ihre Zeit zu Blöcken zusammen, in denen Sie zusammenhängend an einer Sache arbeiten können.

Das liest sich simpel, aber genau dieses regelmäßig (!) erstellte Zeitprotokoll zeigt auch routinierten Managern noch auf, wo ihr Verbesserungspotenzial liegt. Drucker schreibt über die Verwendung der Zeit von Managern: »Mir ist noch nie eine Führungskraft untergekommen, die unabhängig von ihrem Rang oder ihrer Position nicht etwa ein Viertel der an sie gestellten Zeitansprüche einfach so in den Papierkorb werfen könnte, ohne dass deren Verschwinden jemals bemerkt würde.« Die Inhalte dieses Viertels verändern sich mit der Zeit und der eigenen Positionen im Unternehmen.

Das wirklich große Potenzial für mehr Effektivität steckt in der Idee des Zeitprotokolls und fast niemand setzt sie konsequent um. Oder erstellen Sie zweimal im Jahr ein genaues Echtzeitprotokoll? Ich meine übrigens, dass zwei Wochen dafür reichen. Wie grundlegend diese von Drucker publizierte Methode ist, kann man auch daran erkennen, dass Robert S. Kaplan, Fredmund Malik und andere CEO-Berater sie eins zu eins in ihre Bücher und Beratung übernommen haben.

Wer sich die in diesem Buch empfohlenen und oben genannten fünf Regeln tatsächlich zur Gewohnheit macht, der hat das Potenzial, es weit zu bringen. Obwohl die Inhalte des Buches brillant sind und ich beim Lesen viel markiert habe, konnte ich mich im Nachhinein kaum an die konkreten Inhalte erinnern. Das liegt daran, dass Drucker anders schreibt als viele moderne amerikanische Autoren. Diese vermitteln meist nur wenige Punkte, die sie anhand vieler Geschichten verdeutlichen und mehrfach wiederholen. Peter Drucker liefert stattdessen eine Vielzahl an Ideen, die er, wenn überhaupt, mit knapp skizzierten Beispielen verdeutlicht. Sein Schreibstil ist verdichtet und damit nicht so leicht zu konsumieren. Das macht es schwierig, sich das Gelesene zu merken. Ich empfehle daher Notizen. Auch mag man als Leser dazu neigen, bei manchen Punkten zu denken: »Das ist doch gesunder Menschenverstand.« Den Unterschied macht aber, ob man die Empfehlungen nur versteht oder auch wirklich umsetzt und »mentale Gewohnheiten« aus ihnen macht, wie Drucker sie nennt.

Als ich das Buch vor über zehn Jahren zum ersten Mal gelesen habe, konnte ich noch nicht ermessen, wie viele wichtige Inhalte Drucker in diesem Buch vermittelt. Erst mit genügend eigener Erfahrung versteht man, dass der Autor oft mit nur wenigen Sätzen den Kern eines Problems erfasst und auf den Punkt bringt. Deswegen ist das Buch unerfahrenen Führungskräften nur bedingt zu empfehlen.

Ich rate dazu, das Buch mit Notizen einmal als Ganzes zu lesen und sich dann ein Kapitel für die Umsetzung vorzunehmen. Ich bin mir sicher, dass sich diese Arbeit für Sie in hohem Maße auszahlen wird.

Dem Vahlen Verlag ist zu danken, dass er diesen Klassiker 2014 endlich wieder in deutscher Sprache zugänglich gemacht hat. Die Übersetzung (Katrin Klein) der aktualisierten Auflage von 1996 ist sehr gelungen. Das knappe Format von 164 Seiten sollte auch gestresste Manager bewältigen können.

Fazit:

Ein überragendes Buch, dessen Inhalte auf den Punkt bringen, worauf es in der Selbstführung als Leader ankommt. Hinter einer verdichteten Schreibweise und manchmal einfach klingenden Empfehlungen verbergen sich Diamanten der Erkenntnis.

 

© 2015 Alexander Groth (www.leadershipjournal.de)

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About The Author

Alexander Groth ist Professional Speaker, Trainer und Autor für Leadership. Er vermittelt Führungskräften neue Impulse für ihre Arbeit und ist Lehrbeauftragter an drei Universitäten. Groth ist einer der meistgelesenen Führungsautoren. Sein Engagement gilt der Förderung einer modernen Führungskultur. Als Dozent mit der besten Benotung erhielt er zweimal in Folge den Best Teaching Award der TU München.

1 Comment

  1. Team Spirit – Wie Sie als Leader ein Wir-Gefühl schaffen | LeadershipJournal.de
    23. Februar 2018 at 23:04 · Antworten

    […] Peter F. Drucker schrieb in seinem Klassiker »The Effective Executive« bereits vor 50 Jahren, eine effektive Führungskraft stelle sich immer wieder die eine zentrale […]

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Autor Alexander Groth

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