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Okt. 06
Buchkritik Mit dem Beruf verheiratet Hans Jellouschek

Buchempfehlung: Mit dem Beruf verheiratet

  • Alexander Groth
  • Buchempfehlungen

Kurzkritik

Sie kommen jeden Abend zu spät vom Job nach Hause? Sie stecken zu viel Energie in Ihre Arbeit? Ihre Partnerin ist unzufrieden? Oft liegt es nicht an fehlendem Zeitmanagement, sondern an unserer Einstellung und unseren inneren Antreibern.

Sollte Ihre private Partnerschaft aufgrund Ihres beruflichen Engagements bereits angeschlagen sein, ist dieses Buch Gold wert. Jellouschek schreibt leicht verständlich, tiefgründig und praxisnah. Ein Augenöffner für viele Manager!

Titel: Mit dem Beruf verheiratet – Von der Kunst, ein erfolgreicher Mann, Familienvater und Liebhaber zu sein
Autor: Hans Jellouschek
Seiten: 175
Verlag: Kreuz
Buch bestellen

Ausführliche Kritik

Hans Jellouschek (* 1939) gehört zu Deutschlands bekanntesten Paartherapeuten und das zu Recht. Seine Bücher sind hervorragend geschrieben, leicht verständlich und tiefgründig. Jellouschek hat seit Jahrzehnten eine eigene Praxis mit dem Schwerpunkt Paartherapie und arbeitet zusammen mit seiner jetzigen Frau mit Paaren und Einzelpersonen. Dabei hat er auch viele Führungskräfte begleitet und kennt die typischen Probleme und Entwicklungen einer »Karrierebeziehung«.

Das Buch beginnt mit dem Brief eines Managers, der einem Freund erzählt, wie sein Leben aussieht: Beruflich sehr erfolgreich und anerkannt, erlebt er privat eine Entfremdung von der Ehefrau, einem seiner beiden Kinder und hat kaum noch Freizeit. Der Job füllt einen Großteil seines Lebens aus und beansprucht seine Energie. In dem Brief beschreibt er seine Gefühle und wie er sein Leben zurzeit beurteilt.

Von diesem Brief ausgehend, in dem sich viele beruflich erfolgreiche Männer wiedererkennen werden, beschreibt Jellouschek die typischen Muster, nach denen sich das Leben des Briefschreibers entwickelt hat. Der Autor macht dies mit der Klarheit und Tiefgründigkeit, die ihm eigen ist und die seine Bücher einzigartig macht. Ich habe das Buch in einer beruflich sehr anspruchsvollen Zeit gelesen und hatte immer wieder Aha-Erlebnisse.

Eine der Kernaussagen des Buches besteht darin, dass alle Menschen eine männliche und eine weibliche Komponente haben und dass eine die andere nicht ersetzen kann. Die Chinesen nennen die beiden Seiten bekanntlich Yin und Yang. Männer stützen sich häufig einseitig auf das männliche Yang-Prinzip und lassen ihre weibliche Yin-Seite verkümmern. Die Konsequenz ist unter anderem ein mangelnde Verbindung zur eigenen Körperlichkeit (»der Körper hat gefälligst zu funktionieren«) und auch zu den eigenen Bedürfnissen und Gefühlen.

Die einseitige Karriereorientierung vieler Männer liegt oft schon in der Kindheit begründet. Hans Jellouschek beschreibt, wie Antreiber, die bereits von den Eltern »implementiert« wurden, uns kontrollieren und ein ausgeglichenes Leben verhindern. Er zeigt aber auch auf, wie wir aus dieser Falle herauskommen. Ein erster Schritt besteht darin, sich dieser Antreiber bewusst zu werden und sich die Konsequenzen vor Augen zu führen.

Ein weiterer spannender und ungewöhnlicher Aspekt von Jellouscheks Buch ist der Vergleich des modernen berufstätigen Mannes mit dem Archetypus des Helden. Tatsächlich gibt es viele Gemeinsamkeiten, aber auch markante Unterschiede. Einige Komponenten, die den archaischen Helden ausmachten, fehlen heute und sind ein Grund dafür, warum es Männern heute oft so schwerfällt, sowohl beruflich als auch privat erfolgreich zu sein. So wurde der Held in der Sage für seine Leistung von der Frau bewundert und geehrt, während der moderne Held siegreich aus einer schwierigen »Büroschlacht« nach Hause zurückkehrt und statt Verehrung Vorwürfe zu hören bekommt. Auch wenn die angesprochenen Themen für Sie vielleicht erst einmal recht theoretisch klingen, gelingt es Jellouschek, sie auf unseren Alltag zu übertragen und sehr praxisorientierte und hilfreiche Lösungen für eine Verbesserung der Situation vorzuschlagen, die sich tatsächlich umsetzen lassen.

Jellouschek geht noch auf viele weitere Aspekte ein, so zum Beispiel auf die Rolle des Mannes, Anforderungen durch den Job, die Balance zwischen Beruf und Privatleben, auf Vatersein und Väterlichkeit, Sexualität und das Verhältnis zum eigenen Körper. Er beschreibt die typischen Konstellationen sehr einfühlsam und macht Männern keine Vorwürfe, sondern stellt ausgewogen die Unterschiede in der Denkweise von Männern und Frauen dar. Daher können beide aus diesem Buch viel über die Denkweise des anderen Geschlechts lernen. Auch für Frauen lohnt sich dieses Buch also sehr, wenn sie ihren einseitig berufsorientierten Partner besser verstehen wollen.

Obwohl Jellouschek in seinen Beispielen öfter von älteren Führungskräften spricht, empfehle ich dieses Buch auch jüngeren Vorgesetzten. Je früher man sich der Muster bewusst wird, die sich bei vielen durch ein herausforderndes Berufsleben mit der Zeit einschleichen, desto eher kann man gegensteuern und zu einem erfüllten Leben finden, ohne »die Krise der Lebensmitte« (achtes und letztes Kapitel) zu erleben. Jellouscheks Schreib- und Denkweise zeigt eine positive Einstellung und vermittelt dem Leser das Gefühl: »Auch du kannst es schaffen, ein erfüllendes und ausbalanciertes Leben zu leben.«

Leider ist dieses Buch zurzeit vergriffen und nur noch antiquarisch verfügbar. Auch wenn die anderen Bücher von Jellouschek ebenfalls empfehlenswert sind, sollte ein Manager unbedingt dieses hier lesen!

Fazit:

Wenn diese Website dazu führt, solche herausragenden, aber eher unbekannten Bücher bekannter zu machen (oder eine Neuauflage zu erwägen), dann freut mich das sehr. Dieses Buch gehört zu den besten Büchern für gestresste Manager. Unbedingt lesen!

 

© 2015 Alexander Groth (www.leadershipjournal.de)

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About The Author

Alexander Groth ist Professional Speaker, Trainer und Autor für Leadership. Er vermittelt Führungskräften neue Impulse für ihre Arbeit und ist Lehrbeauftragter an drei Universitäten. Groth ist einer der meistgelesenen Führungsautoren. Sein Engagement gilt der Förderung einer modernen Führungskultur. Als Dozent mit der besten Benotung erhielt er zweimal in Folge den Best Teaching Award der TU München.

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Autor Alexander Groth

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