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Feb. 08
Selbstsucht Manager

Leadership-Untugend Selbstsucht

  • Alexander Groth
  • Leadership Lessons

Wie Sie selbstsüchtige Manager vermeiden oder aber mit ihnen umgehen können

Am besten wäre es natürlich, einen Manager mit ausgeprägter Selbstsucht erst gar nicht einzustellen. Eine einfache Methode besteht darin, bereits bei der Bewerbung der Person ehemalige Chefs anzurufen und diese zu fragen, welche Erfahrung sie mit dem Bewerber gemacht haben. Ist Ihnen ein solches Telefonat unangenehm? Dann machen wir einen Rollentausch: Wie fänden Sie es, wenn Sie jemand anruft und nach einer Führungskraft fragt, die früher einmal unter Ihnen gearbeitet hat? Würden Sie nicht mit Freude davon berichten, wenn das ein sehr guter Mitarbeiter war, den Sie sehr geschätzt haben und dem sie nur das Beste wünschen? Und umgekehrt: Bei der Frage nach einem Manager, bei dem zum Teil erst später ans Licht kam, was er alles negativ beeinflusst hat, würden Sie sich vermutlich in Ihren Aussagen bedeckt halten. Der andere könnte aber am Mangel an Begeisterung sowie zwischen den Zeilen heraushören, was ihn da bei einer Einstellung erwarten würde. Wenn eine solche Nachfrage Sie also nicht stören würde, dürfen Sie ruhig von sich auf andere schließen. Es spricht also nichts dagegen, dass Sie solche Anrufe tätigen.

Die nächste Möglichkeit, Selbstsüchtige aus dem Unternehmen zu ziehen, ist die konsequente Absage in der Probezeit. Manche enttäuschten Chefs sagen nach einer schlechten Erfahrung mit einem Selbstsüchtigen, es hätte eigentlich schon in der Probezeit die ersten deutlichen Signale gegeben. Diese habe man aber entweder nicht wahrnehmen oder aber nicht ernst nehmen wollen. Machen Sie diesen Fehler nicht! Nehmen Sie sich die Zeit, Feedback von mehreren Seiten einzuholen. Beobachten Sie die Person und verbringen Sie gemeinsame Zeit mit ihr. Nehmen Sie sie mit zu Kunden oder auf Veranstaltungen. Natürlich wissen neue Manager, wie sie sich gut darstellen, aber in den Nebensätzen und den Scherzen kommt immer mal wieder etwas von der wahren Einstellung ans Licht. Man kann sich nicht dauerhaft verstellen. Am Ende der Probezeit fragen Sie sich: Würden wir ihn oder sie mit dem Wissen, das wir jetzt über diese Person haben, heute noch einmal einstellen? Ist die Antwort kein ganz deutliches »Ja«, sollten Sie sich unbedingt und sofort die Zeit nehmen, der Zögerlichkeit bei Ihnen und/oder anderen auf den Grund zu gehen. Im Zweifelsfall sagen Sie ab, denn ist jemand erst einmal fest angestellt, wird der nächste Schritt enorm schwierig und häufig auch sehr kostspielig.

Die letzte Option besteht darin, einen als selbstsüchtig erkannten Manager auch bei guter Leistung zu kündigen. Mir ist klar, dass das leichter gesagt als getan ist. In Deutschland einem Mitarbeiter zu kündigen, ist selbst bei sehr schlechter Leistung oft enorm schwierig bis unmöglich. Wie will man dann einer Führungskraft kündigen, die ihre gesetzten Ziele augenscheinlich erreicht? Das geht oft nur mit hohen Abfindungen. Und genau deswegen ist die Probezeit so wichtig! Es ist dieser Dreiklang, der Unternehmen davon abhält, Selbstsüchtigen zu kündigen:

  • »Er erreicht doch seine Ziele.«
  • »Man kann ihm nur mit Abfindung kündigen.«
  • »Wir haben keinen Ersatz.«

Überzeugen Sie diese Einwände? Stellen Sie sich dazu eine einfache Frage: Wenn meine Kinder Tag für Tag unter dieser Person arbeiten müssten, wären diese drei Argumente für mich dann noch bindend? Ist die Antwort »Nein«, dann handeln Sie. Sie schulden es den Mitarbeitern dieser Führungskraft, den Kollegen, die mit ihm kooperieren müssen sowie dem gesamten Unternehmen. Und Sie schulden es nicht zuletzt sich selbst und Ihrer Familie, denn ein Selbstsüchtiger bringt auf Dauer Ärger – immer! Das wird Sie viele Nerven kosten.

Ja, wahrscheinlich entstehen durch die Kündigung Kosten. Aber diesen Kosten steht ein nicht zu unterschätzender Gewinn gegenüber: Sie senden ein deutliches Signal für alle Mitarbeiter, wenn Sie einer Führungskraft trotz guter Zahlen wegen einer unkollegialen Verhaltensweise kündigen. Alle Verbleibenden werden verstehen, dass Sie es mit Leistungsorientierung UND Mitabeiterorientierung ernst meinen. Deswegen ist es in solchen Fällen auch wichtig, klar zu kommunizieren, warum Sie jemandem gekündigt haben.

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About The Author

Alexander Groth ist Professional Speaker, Trainer und Autor für Leadership. Er vermittelt Führungskräften neue Impulse für ihre Arbeit und ist Lehrbeauftragter an drei Universitäten. Groth ist einer der meistgelesenen Führungsautoren. Sein Engagement gilt der Förderung einer modernen Führungskultur. Als Dozent mit der besten Benotung erhielt er zweimal in Folge den Best Teaching Award der TU München.

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Autor Alexander Groth

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